Skibergsteigen Großer Grießstein Nordrinnen
, Peter mit Markus RafflingDie Nordseite des Großen Grießstein ist ein eher selten besuchtes Tourengebiet, bietet aber den einen oder anderen skialpinistisch interessanten Anstieg. Die klassische Nordwandrinne, in der östlichen Nordflanke, die direkt vom Eberlsee startet stieg ich mir Barbara vor einigen Jahren mal hoch. Markus hatte im Spätherbst die Rinne, die in weiterer Folge unsere Abfahrtsrinne werden sollte, angeschaut. Und wie es der Zufall so wollte, haben wir für den Aufstieg noch eine andere erwischt, da alles aus der Nähe betrachtet, immer mal anders aussieht.
Schon mal für den Weg zum Eberlsee müssen die Verhältnisse passen, der Anstieg geht steil über einen Schlag und den Wald hoch. Idealerweise muss es hier ausreichend Schnee haben, dieser muss aber auch entsprechend gesetzt sein. Da die letzten Schneefälle schon eine Zeit hin waren, sollte es nun passen. Los geht's im Triebental beim Seifried, erst mal über die Wiesen Tal einwärts.
Durch die Kältewelle haben sich auf den Wiesen im Triebental riesige Reifkristalle gebildet, es rauscht nur so, wenn man die Skispitzen durch den Schnee zieht. Nach den Wiesen kommt man auf den Forstweg, wo auch der Sommerweg verläuft. Im Prinzip folgt auch der Winteraufstieg dem Sommerweg zum Eberlsee, sprich die Markierungen sind zur Orientierung ganz praktisch.
Vom Forstweg geht's erst mal einen steilen Schlag hoch, schon jetzt können wir uns auf diesen Teil der Abfahrt freuen, hier fanden wir noch feinsten, kalten, unverspurten Pulverschnee vor! Durch den Wald ging's dann weiter Richtung Eberlsee. Diesen ließen wir aber links liegen und querten in einer weiten Linksschleife in das obere Eberlkar, um an den Fuß der Nordflanke zu gelangen.
Dort tat sich gleich eine schöne schmale Rinne vor uns auf, und wir waren der Meinung, dies sei unser angepeiltes Ziel und begannen in dieser mit dem Aufstieg. Landschaftlich wirklich toll, geradlinig, eng und mit steilen Felswänden begrenzt. Irgendwann meinte Markus aber, dass unsere Abfahrtsrinne doch weiter links liegen müsse, da es hier doch ziemlich schmal zum Skifahren war. Wir stapften weiter und erreichten bald den Rücken, der die beiden Rinnen trennt und stiegen auf diesem weiter bis zu einem Sattel. Dieser liegt genau bei der Einfahrt in die Westrinne.
Endlich in der Sonne stiegen wir weiter zum Gipfel auf. Es war wirklich wundervoll, so gut wie kein Wind, angenehme Temperaturen .. heuer noch nicht oft erlebt. Nach einer gemütlichen Gipfelrast ging's an den Abstieg zum Schneesattel. Dort ging's los, meine letzten Steilrinnen lagen doch schon eine Zeit zurück, und so ging ich es sehr konzentriert an. Der Schnee in der Rinne war leider nicht ganz so gut wie wir es erwartet hätten, es wechselte zwischen ziemlich hart, windgepressten Platten und ein paar Passagen in so einer Art Pulverschnee.
Fast ohne Zwischenfälle erreichten wir dann wieder das Eberlkar. Wir hatten zwei sehr schöne Rinnen auf der Nordflanke des Großen Grießstein kennengelernt. Beide Rinnen sind so an die 45 Grad steil und von der Einfahrt am Sattel etwa 300 Höhenmeter lang.
Nun ging's erst mal im windgepressten Harsch bis etwa auf Höhe des Eberlsee. Dort im Wald war der Schnee noch viel weniger vom Wind bearbeitet und die Schwünge bis zum Forstweg waren sehr genussreich. Nachdem wir noch der Straße nach zum Parkplatz gewandert waren, lag eine tolle einsame Tour hinter uns.
Informationen und Hinweise
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