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Großvenediger 3666 m / Kleinvenediger 3470 m

, Peter mit Peter Strassnig Sen.
  1. Aus dem Gschlösstal auf die neue Prager Hütte
  2. Großvenediger (3666 m) von der neuen Prager Hütte
  3. Informationen und Hinweise

Zwei Monate Assistenzeinsatz im Zuge meines Grundwehrdienstes in Neusiedl am See (Burgenland) haben meine Sehnsucht nach den Bergen wieder stark geschürt. War diese Zeit sportlich doch recht interessant, so kenne ich inzwischen eine Vielzahl an landschaftlich wunderschönen Radwegen rund um den Neusiedler See, war sie auch eine Durststrecke für meine bergsteigerischen Aktivitäten. Und so entschlossen sich mein Vater und ich kurzerhand, nach meiner Rückkehr wieder gemeinsam eine Bergtour zu unternehmen, waren wir doch im letzten Jahr gemeinsam am Großglockner. Dies war für uns beide ein sehr schönes Erlebnis.

, Aus dem Gschlösstal auf die neue Prager Hütte

Nachdem ich dank meines mir wohlgesonnen Chefs beim Heer, schon Freitag Mittag Dienstschluss hatte, machten wir uns gleich auf den Weg in Richtung Matrei und weiter ins Gschlösstal. Wir hatten geplant, über die neue Prager Hütte von Osten auf den Großvenediger zu steigen. Dazu mussten wir aber erst mal auf die Hütte. Vom Matreier Tauernhaus nach Innergschlöss ersparten wir uns, aus Zeitmangel, erstmal eine gute Stunde Fußmarsch und nahmen das Taxi. Bereits während dieser Fahrt staunten wir über die traumhafte Landschaft, die dieses Gschlösstal zu bieten hat. Ab Außergschlöss bot sich uns ein wirklich sehr schöner Anblick, das tiefgrüne Tal und über dem Talschluss strahlten die Gletscher der Venediger Gruppe herab.

Ab Innergschlöss ging's nun zu Fuß weiter. Vor uns breitete sich der drei Kilometer lange und fast vollkommen flache Talboden aus. Wirklich ein Hochgenuss in solch einer Landschaft zu wandern. Schon nach kurzer Zeit bereuten wir jedoch, dass wir keine kurze Hose mitgenommen hatten, denn die Sonne brannte erbarmungslos auf die steilen Kehren, die uns am Talschluss erwarteten. So erhitzt stiegen wir bergan. Des Öfteren rannen kleine Bächlein wie zum Hohn über den Weg. Nach ca. 2 Stunden auf dem steinigen Weg erreichten wir die alte Prager Hütte. Unser Blick fiel auf die Schwarze Wand, Hohen Zaun und Kleinvenediger, aber der Blick auf den großen Bruder blieb uns noch verwehrt! Nach einer weiteren Stunde Fußmarsch erreichten wir schließlich unser Tagesziel - die neue Prager Hütte (erbaut 1908 ;-) ).

Anscheinend ist die Hütte seit ihrer Erbauung renoviert worden, ist sie doch recht neu und modern eingerichtet. Auch der Hüttenwirt ist ein sehr sympathischer und freundlicher Mensch, da macht der Aufenthalt gleich viel mehr Spaß. Nach zwei Bierchen, einem Essen und der Erkundung des ersten Stücks des Weges für den nächsten Tag begaben wir uns auch schon zu Bett, um für unser Vorhaben am nächsten Tag ausgeschlafen zu sein!

Aus dem Gschlösstal auf die neue Prager Hütte
Blick auf Außergschlöss
Aus dem Gschlösstal auf die neue Prager Hütte
die Felsenkapelle
Aus dem Gschlösstal auf die neue Prager Hütte
noch ein weiter Weg bis zum 'ewigen' Eis
Aus dem Gschlösstal auf die neue Prager Hütte
Ich vor der neuen Prager Hütte

, Großvenediger (3666 m) von der neuen Prager Hütte

Frühstück gab's ab 0530, also alles ein bisschen gemütlicher als in den Westalpen. Wir beeilten uns aber trotzdem, bald aus der Hütte zu kommen, ist der Schnee doch bei den morgendlichen Temperaturen doch noch fester, und somit leichter zu begehen, auch die eine oder andere zu querende Gletscherspalte, bzw. die darüber führende Schneebrücke war so sicherer zu begehen.

Im schönen Morgenrot ging es nun das erste Stück des Weges leicht bergab und anschließend am Fuße des Niederen Zaunes über einige Schneefelder hinauf auf das Schlattenkees. Dort entschlossen wir uns doch, Steigeisen anzulegen und uns anzuseilen, da es erst mal steil durch eine Spaltenzone ging, und ein Ausrutschen dort sicher unangenehme Folgen gehabt hätte. Nun sahen wir auch die Ersten der anderen Seilschaften von der Hütte aufbrechen.

Nach der Spaltenzone und einem kurzen Flachstück folgt der Weg ansteigend einer Schneeflanke die uns in weiterer Folge vorbei am Kleinvenediger auf die Venedigerscharte führe. Und kurz vor der Scharte sahen wir nun auch erstmals unser Ziel - den Großvenediger. Einige Seilschaften stiegen bereits vom Defregger Haus herauf. Mit dem traumhaften Wetter, keine Wolke am Himmel und stahlblauer Himmel, bot sich uns diese Hochgebirgslandschaft mit traumhafter Schönheit. Nicht viel später stiegen wir über den letzten steileren Rücken, und erreichten den Gipfelgrat des Großvenedigers, dieser bescherte, durch seine Ausgesetztheit, meinem Vater kurz vor dem Gipfelkreuz noch einmal etwas Nervenkitzel. Doch danach standen wir, nach knapp drei Stunden Aufstieg, glücklich auf dem Gipfel. Unser Blick schweifte über Dolomiten Gipfel, Großglockner und all die anderen Gipfel der Hohen Tauern, ein sehr schöner Ausblick. Wir hatten außerdem das Glück, ca. 15 min. alleine auf dem Gipfel verweilen zu können, bis die nächsten Seilschaften nachfolgten. Nach einigen Gipfelfotos machten wir uns an den Abstieg. Im Zuge dessen marschierten wir auch noch auf den Kleinvenediger. Von dort hatten wir einen tollen Blick auf die Nordwand des Großvenedigers, ein großer Kontrast zu seiner anderen - harmloseren Seite. Steile Felsen, gekrönt von einem überhängenden Gletscherabbruch dominieren die Nordseite.

Der Abstieg zur Hütte war schnell hinter uns gebracht und auch ein kühles Blondes war schnell getrunken, wie immer sehr gut nach einer Anstrengung und vergossenem Schweiß. Nun wartete aber noch der steinige Weg nach Innergschlöss auf uns. Dieser zog sich, wie Abstiege so oft, ganz schön in die Länge. Auch die Hoffnung, von Innergschlöss wieder mit dem Taxi zum Matreier Tauernhaus zu fahren zu können, erfüllte sich aufgrund des starken Ansturmes von Halbschuhtouristen nicht. Und so marschierten wir nun auch noch diese letzten paar Kilometer das Tal hinaus.

Wieder einmal hatten Vater und Sohn Strassnig ein sehr schönes gemeinsames Erlebnis in den Bergen. Und von dort oben haben wir auch schon Ziele gesehen, die sich hoffentlich noch in diesem Sommer verwirklichen lassen. Doch das ist eine andere Geschichte!

Großvenediger (3666 m) von der neuen Prager Hütte
die Schwarze Wand bei Sonnenaufgang
Großvenediger (3666 m) von der neuen Prager Hütte
am Schlatenkees
Großvenediger (3666 m) von der neuen Prager Hütte
auf Messers Schneide - der Gipfelgrat
Großvenediger (3666 m) von der neuen Prager Hütte
Treffen der Generationen

Informationen und Hinweise

Adamek Hütte Winterraum

Die Neue Prager Hütte liegt mitten in der beeindruckenden Gletscherwelt des Nationalparks Hohe Tauern im Innergschlöss, einem der schönsten Talschlüsse der Ostalpen. Die Alpenvereinshütte ist idealer Ausgangspunkt für den Großvenediger und dient gleichzeitig als Etappenziel bei der Venediger Runde. Zudem eignet sich die ursprüngliche Umgebung perfekt als Ausbildungsstützpunkt für Fels und Eis.

Infobox Kontakt
Link
Eamil
Telefon +43(0)664 1602627