Warscheneck über Skilehrerweg
, Barbara und PeterDie Region Rund um den Pyhrnpass war für uns bislang irgendwie ein weißer Fleck auf der Landkarte. Vor kurzem stolperten wir im Internet aber über die Tour auf das Warscheneck über den Skilehrerweg. Vor allem die Variante abseits des Pistenaufstiegs reizte uns. Mit Start direkt an der Pyhrnpass-Straße erwartete eine lange, aber auch sehr schöne Skitour auf uns, die durch eine kurze seilversicherte Steilrinne, den sog. Skilehrerweg, garniert wird.
Von Liezen geht es über die Pyhrnpass-Straße bis kurz vor die Passhöhe. Die Tour startet bei der Straße, die zur Hintersteineralm führt. Achtung beim Parken! Am Beginn des Weges findet sich zwar ein geräumiger Platz, aber die Zufahrt dort ist durch ein Fahrverbot für alle Kraftfahrzeuge nicht erlaubt. Ein Tourenkollege hat dieses an jenem Tag missachtet, und nicht nur eine Holzblockade der Ausfahrt, sondern auch noch eine Anzeige kassiert. Ebenfalls kann das Parken am Straßenrand problematisch sein. Es gibt nur ein paar asphaltierte Parkplätze. Parken am Parkett wird nicht gerne gesehen und auch von der Polizei kontrolliert. Etwa 500 Meter nördlich der Zufahrt zur Hintersteineralm befindet sich aber ein gebührenpflichtiger Parkplatz. Im Zweifelsfall diesen benutzen. Gerade auch der Betreiber dieses Parkplatzes hat es oft auf 'fragwürdig' abgestellte Kfz abgesehen und initiiert die eine oder andere Anzeige, wie wir von einem lokalen Polizisten erfuhren.
Warscheneck über Skilehrerweg
Hat man einen legalen Parkplatz gefunden, hat man die erste Schlüsselstelle der Tour bereits gemeistert :-) Da wir schon gesehen hatten, dass auf der Straße Richtung Hintersteineralm aktuell Forstarbeiten stattfanden und die Straße entsprechend geräumt war, verstauten wir die Skier erstmal am Rucksack. Aber bereits nach ein paar hundert Metern trafen wir auf eine anständige Schneedecke und konnten die Skier anschnallen. Der Weg führt nun zu Hintersteineralm und weiter an das NW Ende der weitläufigen Wiesen der Alm. Über gut zu gehende Karrenwege gelangt man auf eine breite Schneise und wiederum nach ein paar Kehren im Wald zur Hasneralm.
Auf der Hasneralm halten wir uns links, taleinwärts. Die Tour folgt dem Lauf des Hintersteinerbaches in einem, bei entsprechender Schneelage gut zu gehenden, meist breiten, Graben. Hält man sich am Ende des Grabens eher rechts, erreicht man kurz den Pistenrand. Es lohnt sich diesen Punkt zu merken, da man hier auch von der Piste Richtung Hasneralm abfahren kann. Da wir aber keine Pistentour machen wollten, hielten wir uns vorerst links und stiegen in Bögen im lichten Wald südlich der Piste auf.
Weiter oben trafen wir wieder auf die Piste, die Bergstation der Frauenkar-Seilbahn war schon in Sicht. Ab hier war es fast einfacher, einfach der Piste zu folgen, als künstlich im Auf und Ab abseits der Piste einen Weg zu suchen. Bis zur Bergstation hat man schon mal 7 km und rund 900 Höhenmeter in den Beinen. Nun beginnt der 'alpine' Teil der Tour.
Zuerst versuchten wir auf Höhe der Seilbahn an der orogr. linken Seite des Frauenkars zu queren, das stellte sich aber nach ein paar Metern als Sackgasse heraus. Wir mussten einige Meter abrutschen, um auf eine gangbare Spur zu stoßen. Hier fielen mir zwei Bergsteiger auf, die durch die Ostwand des Warscheneck aufstiegen, sah nach einer ordentlichen Winteralpinismus-Aktion aus. Wir querten aber über einen kleinen Sattel in das Brunnsteiner Kar und konnten erstmal einen Blick auf die Schlüsselstelle der Tour, die seilversicherte Steilrinne, den Skilehrerweg, werfen. Es sah steil, aber machbar aus. Mit einigen Spitzkehren stiegen wir den zunehmend steiler werdenden Hang bis kurz unter dem Skilehrerweg auf. Dann packten wir die Skier wieder auf den Rucksack. Wir hatten zwar Steigeisen dabei, es sah aber nicht danach aus, dass wir sie brauchen würden.
An der orogr. linken Seite der Steilrinne ist das Stahlseil angebracht - das macht die Sache schon irgendwie einfacher, sonst wäre ohne Steigeisen und Pickel wohl kein Auskommen hier. Nach etwa 50 Metern quert man aber auch schon wieder nach links und kann auf einem schönen flachen Platz die Skier wieder anschnallen.
In einigen Spitzkehren stiegen wir das kleine Kar hoch, bis wir das Plateau im Bereich des Toten Mannes erreichten. Ab hier ging es nur noch mäßig steil auf einem breiten Rücken Richtung Gipfel. Die Schwierigkeit hier war eher der harschig, teilweise glasig, gefrorene Schnee. Ein eisiger Wind blies uns hier um die Ohren, aber kurze Zeit später erreichten wir den Gipfel des Warscheneck.
Für die Abfahrt folgten wir im Wesentlichen dem Aufstiegsweg. Wir fuhren mehr oder weniger direkt ins Frauenkar ab und folgten der perfekt aufgefirnten Piste (der Skibetrieb war bereits eingestellt) bis zu dem Punkt wo wir beim Aufstieg die Piste 'touchiert' hatten. Von dort wieder wie Aufstieg. Auch die Wiesen bei der Hasneralm und die folgende Schneise waren sehr schön zu fahren. Zuletzt wieder etwas Skitragen bis zum Auto und eine wirklich prachtvolle Tour im Toten Gebirge lag hinter uns. In dieser Variante, mit wenig 'Pistengehen' eine sehr lohnende Tour!
Einen relativ guten GPS Track der Tour gibt's auf bergsteigen.com. Diesen kann man zumindest als Orientierungshilfe verwenden.
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