Samstag 23. Juli, Duschen am Debantgrat

Das Wetter war in den vergangenen Tagen schon sehr wechselhaft. Auch für den Samstag waren ab dem frühen Nachmittag Gewitter prognostiziert. Deshalb planten wir für diesen Tag auch die kürzere Tour auf den Debantgrat. Wir starteten recht früh um idealerweise vor den Gewittern wieder auf der Hütte zu sein. Wir folgten dem Franz-Keil-Weg. Bereits nach etwa einer Stunde vernahmen wir das erste Grummeln. Keine 10 Minuten später, wir erreichten gerade den Bereich des Gartl, war klar, Regenjacke an, Helm auf und so rasch wie möglich zurück zur Hütte. Es begann heftig zu regnen und für etwa 15 Minuten sogar zu Hageln (deswegen der Helm). Auf den rutschigen Felsen war Vorsicht angebracht. Als wir komplett durchnässt kurz vor 9 Uhr wieder auf der Hütte eintrafen, hatte es eigentlich schon wieder zu regnen aufgehört und eine Stunde später schien die Sonne wieder. Das Problem - den Rest des Tages waren wir damit beschäftigt, Bergschuhe, Socken, Hosen, Jacken etc. wieder trocken zu kriegen.

Wären wir erst nach dem Regen los, hätten wir bis zum späten Nachmittag keinen Regen abbekommen. Aber selbst für die Locals war dieses morgentliche Gewitter überraschend. Gut dass nix passiert ist! So freuten wir uns schon auf den Sonntag, wo das Wetter wieder gut sein sollte und auf den Glödis.

Sonntag 24. Juli, Glödis 3206m - über den SO-Grat Klettersteig auf das Matterhorn von Osttirol

Wieder starteten wir recht früh. Den ersten Teil des Weges auf dem Franz-Keil-Weg kannten wir ja schon vom Vortag. Nach ca. 30 Minuten wandte sich unser Weg aber Richtung Norden, direkt auf unser Tagesziel zu. Nach einem kurzen Abstieg überquerten wir den Debantbach. Dieser meandert hier auf über eine wunderschöne Wiese dahin. Führt der Weg zuerst noch über Almwiesen, wird er mit zunehmender Höhe immer steiniger und bald ist man ohnehin im Geröll und Blockgelände unterwegs. Man sollte in diesem Gelände, vor allem beim Aufstieg, genau schauen wo der Weg verläuft, im Geröll schaut alles irgendwie gleich aus. Dadurch legten wir auch einen kleinen Umweg ein. Der Südostgrat ist praktisch die ganze Zeit in Sicht. Nach rund drei Stunden erreichten wir den Fuß des Grates und den Beginn des Klettersteiges. Hier hieß es Gurt, Helm und Klettersteigset anlegen.

Der Klettersteig ist sehr genussreich. Er beginnt auf der Ostseite des Grates, quert dann wieder auf den Grat zurück und verläuft im letzten Teil eher auf der Südseite. Im unteren Teil gibt es zwei Varianten, eine etwas steilere und schwierigere, die Andere in gestuftem Gelände in einer Rechtsschleife den Steilaufschwung umgehend. Im mittleren Teil kann man zwischen einer luftigen Seilbrücke oder einem schmalen Grat Stück wählen. Wir hatten auch Klettersteig-Einsteiger dabei, aber selbst für sie war der Klettersteig ein schönes, nicht überforderndes Erlebnis. Nach etwa einer Stunde im Klettersteig erreichten wir den Gipfel. Ein schöner Moment, nach der Dusch-Partie vom Vortag. Jetzt war Zeit für das eine oder andere Gipfelfoto und eine kleine Jause. Danach ging es den gleichen Weg wieder zurück.

Die 230 Höhenmeter des Klettersteigs, waren auch im Abstieg gut zu bewältigen und nach weiteren etwa 2 Stunden erreichten wir die Hütte und konnten auf unseren tollen Gipfel anstoßen!

Lienzerhütte

Sehr nette Hütte mit sympathischem und kompetenten Team. Der Kinderspielplatz ist ein Traum!

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