Skihochtour auf den Piz Cambrena in der Berninagruppe
, Peter mit Andy Peisser- Mittwoch 8. Mai, Piz Minor 3049 und Piz Alv 2975m (ca. 1420 Hm, 6 km Aufstieg)
- Donnerstag 9. Mai, Piz Cambrena 3607m über das Val d'Arlas (ca. 1700 Hm, 8,5 km Aufstieg)
- Informationen und Hinweise
Der zweite Teil meines kleinen Skitouren-Road-Trips mit Andy Peisser führte uns in die Berninagruppe. Dort verbrachten wir einen 'gemütlicheren' Tag am Piz Minor und Piz Alv um uns dann bei sehr guten Bedingungen an den anspruchsvollen Piz Cambrena durch das Val d'Arlas zu machen!
Mittwoch 8. Mai, Piz Minor 3049 und Piz Alv 2975m (ca. 1420 Hm, 6 km Aufstieg)
Für Anfang Mai hatte es in der Berninagruppe noch sehr viel Schnee. Die letzten zwei Tage brachten auch nochmal eine gute Neuschneeauflage drauf. Das veranlasste uns aber heute einen etwas defensiveren Tag einzulegen, da aus den Steilhängen und höheren Lagen doch mit Lawinen zu rechnen gewesen ist. So entschlossen wir uns für den Piz Minor und Piz Alv. Vom Parkplatz der Lagalb Seilbahn machten wir uns auf. Die Südhänge hier dürften vor dem Schnee der letzten Tage schon schneefrei gewesen sein, die Auflage war teilweise dünn. Aber ausreichen um durchgehend mit den Skiern aufzusteigen.
Etwas heikel war die kurze steile Rinne in das Val Verda. Nachdem wir diese Passage aber gut hinter uns gebracht hatten mussten wir recht weit Richtung Osten queren um in das richtige Kar zu gelangen, dass uns auf den Piz Minor bringen sollte. Ab dem Sattel wehte uns ein eisiger Wind entgegen und die Sicht war in diesem Moment sehr schlecht. So beschlossen wir nicht auf die Nordseite abzufahren, sondern lieber im Bereich der Aufstiegsspur und dann durch das Val Verda auf den Piz Alv zu gehen. Die Abfahrt war hier ein Traum, erst im unteren Teil wurde der Schnee feuchter. Wir fuhren bis auf etwa 2500 Meter ab und begannen dann den Aufstieg auf den Piz Alv.
Die 500 Höhenmeter waren bald hinter uns gebracht. Nochmal konnten wir im oberen Teil eine schöne Abfahrt genießen. Weiter unten hatte die Tageserwärmung hatte den Schnee aber inzwischen schon brutal stumpf werden lassen. Selbst in der Falllinie beschleunigte man praktisch nicht mehr. Das ging auch ordentlich auf die Oberschenkel. Letztendlich waren wir froh bei diesen Bedingungen im unteren Teil der Abfahrt, wieder gesund am Parkplatz an zu kommen.
Donnerstag 9. Mai, Piz Cambrena 3607m über das Val d'Arlas (ca. 1700 Hm, 8,5 km Aufstieg)
Nachdem sich der Neuschnee am Vortag doch etwas setzen und aus den steilen Hängen entladen konnte, planten wir die Besteigung des Piz Cambrena von der Bernina Pass-Straße. Mit dem ersten Licht des Tages, gerade so, dass wir ohne Stirnlampe etwas erkennen konnten, ging es wiederum am Parkplatz der Lagalb-Bergbahn los. Wir querten das Tal Richtung Südweseten über die Schienen des Bernina-Express und über eine kleine Brücke über den Berina-Bach zur Langlaufloipe. Dieser folgten wir bis zum eingang in das Val d'Arlas. Der Schnee war über Nacht gut gefrohren. Das war wichtig für uns, dass das Val d'Arlas nach oben hin immer steiler wird und auch schon früh der Sonne exponiert ist.
Auf einer Höhe von etwa 2500 Meter mussten wir einen gefrorenen Lawinenkegel queren, was ziemlich mühsam war. Steil und hart ging es dann auch noch Richtung Fuorcla d'Arlas. Als wir diese Erreichten, konnten wir einen ersten Blick in den Festsaal der Alpen werfen. Ich war ja schon öfter in der Berninagruppe unterwegs, aber für Andy war es das erste Mal Piz Palü, Piz Bernina und Co aus dieser Perspektive zu sehen. Es ist aber jedes Mal ein wunderschöner Anblick!
Von der Fuorcla d'Arlas fuhren wir gleich mit den Steigfellen, ca. 50 Höhemeter auf den Gletscher unter dem Piz Arlas ab. Hier seilten wir uns für die Gletscherüberquerung an. Es hatte zwar jede Menge Schnee, aber lt. Karte führte unsere Route direkt entlang einer Spaltenzone, hier lieber auf Nummer Sicher gehen. In einem Bogen querten wir zum NW-Sport bzw. der NW-Flanke über die der weitere Aufstieg führen sollte. Während wir hier alleine waren, war am Piz Palü ein Richtiger Massenandrang. Aber man kann es niemand übelnehmen, bei so schönem Wetter und so guten Schneeverhältnissen. Die NW-Flanke ist wirklich steil, laut Angaben im Internet bis etwa 45 Grad. Da der Schnee hier recht griffig war, stiegen wir die Flanke mit den Skiern hoch, was schon sehr anspruchsvoll war. Zudem hielten wir einen großzügigenEntlastungsabstände.
Nach einiger Zeit erreichten wir das obere Ende der Flanke welches auf einem Grat zu Felsen führt. Über diesen Grat mussten wir in die dahinterliegende ausgesetzte Flanke queren um auf die Gletscher Richtung Gipfel zu gelangen. Diese Passage, war sowohl im Aufstieg als auch im Abstieg die heikelste der ganzen Tour, denn man quert sehr steil über dem direkt darunterliegenden Eisbruch.
Nach der Querung ging es aber wieder in normalen Skitourengelände weiter. In ein paar weiten Spitzkehren überwanden wir noch eine weitere steilere Passage, bis der Gipfel in Sicht kam. Es war wirklich toll auf diesen einsamen und wenig besuchten Bernina-Gipfel zu stehen. Die Abfahrt gestaltete sich sehr genussreich. Zumindest bis zu der ausgesetzten Querung und der doch recht verharschten NW-Flanke. Als wir dann aber wieder unten Am Gletscher waren, konnten wir bis zum Gegenanstieg zur Diavolezza genussreich auf hartem griffigem Schnee dahingleiten.
Andy entschloss sich dann noch auf den Munt Pers zu gehen. Mich zog es zur Bergstation der Diavolezza, die Aussicht auf ein Bier und ein zweites Frühstück war dann doch sehr verlockend. Zudem hatte ich den Munt Pers ja schon vor einiger Zeit als Trailrunningtour über den Teufelsgrat bestiegen. Nach der Stärkung bei der Diavolezza ging's über die Skipisten zurück ins Tal. Hält man sich die letzten 200 Höhenmeter rechts, kommt man leicht zum Ausgangspunkt zurück.
Alles in allem eine wirklich tolle eindrückliche Tour!
Informationen und Hinweise
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Karte Skitour Piz Minor und Piz Alv
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Karte Skitour Piz Cambrena über das Val d'Arlas
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