Haute Route - die berühmteste Skidurchquerung der Alpen
, Barbara und Peter mit Konrad 'Konni' Drexler, Barbara 'Babsi' Gerstl, Gerhard Hobl und Andy (Bergführer) und Carine Peisser- Tag 1: Grands Montetes Seilbahn (Mittelstation) - Col du Passon - Refuge Albert 1er (8,7km, 1100 Hm Anstieg, 550 Hm Abfahrt)
- Tag 2: Refuge Albert 1er - Col du Tour - Col des Ecandies - Champex Lac (14,2km, 630 Hm Anstieg, 1800 Hm Abfahrt)
- Tag 3: Les Attelas - Col de la Chaux - Col de Leuvie - La Rosablanche (3336m) - Cab. de Prafleuri (13km, 1070 Hm Anstieg, 1130 Hm Abfahrt)
- Tag 4: Cab. de Prafleuri - Col de Roux - Lac des Dix - Cab. des Dix (11km, 810 Hm Anstieg, 530 Hm Abfahrt)
- Tag 4: Nachmittagsgipfel Cab. des Dix - La Luette (3547m) - Cab. des Dix (5,6km, 640 Hm Anstieg / Abfahrt)
- Tag 5: Cab. des Dix - Col du Brenay - Pigne d'Arolla (3787m) - Cab. des Vignettes (7,9km, 940 Hm Anstieg, 640 Hm Abfahrt)
- Tag 6: Cab. des Vignettes - Col de l'Eveque - Col du Mont Brulé - Col de Valpelline - Zermatt (32km, 1300 Hm Anstieg, 2800 Hm Abfahrt)
- Fazit
- Informationen und Hinweise
Aller guten Dinge sind drei - Beim dritten Anlauf, bedingt durch die Corona-Pandemie, klappte es heuer mit der Haute Route. Gemeinsam mit Freunden verbrachten wir eine grandiose Woche auf der wohl berühmtesten Skidurchquerung der Alpen. Unsere Eindrücke und Informationen, die wir am Weg von Chamonix nach Zermatt gesammelt haben, präsentieren wir hier auf unserer Webseite!
In unserer Familie soll ja immer alles mehr oder weniger fair verteilt bzw. ausgeglichen sein. Und so stand Barbara nach meiner Expedition zum Cho Oyu im Jahr 2019 natürlich auch ein Zeitraum für eine schöne bergsteigerische Unternehmung zur Verfügung. Zwei Jahre hatte sie sich bei unserem Freund Andy Peisser für die Haute Route angemeldet. Leider ließen die jeweils gültigen Corona Maßnahmen die Reise nicht zu. 2022 lag die Osterwoche zu einer für die Haute Route sehr guten Zeit, und so beschlossen wir im letzten Herbst, eine Gruppe von Freunden und Bekannten zu organisieren, um gleich von Österreich gemeinsam unterwegs sein zu können, und sich auch nicht auf gruppendynamische Experimente einlassen zu müssen - schließlich sollte es ja Urlaub sein!
Da es für die Haute Route eine Menge zu organisieren gibt und die Tour speziell bei suboptimalen Wetter- bzw. Schneeverhältnissen schnell sehr anspruchsvoll werden kann, entschlossen wir uns, die Tour mit Bergführer zu unternehmen. In Frage kam sowieso nun mein Freund Peisser Andy, mit dem ich seit der Schulzeit befreundet bin und schon viele eindrückliche Bergabenteuer erlebt habe. Andy lebt seit über 20 Jahren in Frankreich und kennt die französischen sowie die Schweizer Alpen vermutlich besser als seine Hosentasche. Bei unserem gemeinsamen Kletterurlaub in Paklenica im Herbst, konnten wir auch noch Andys Frau Carine begeistern, uns auf der Haute Route zu begleiten.
Zu unserer Gruppe gehörten weiters Babsi Gerstl, eine Freundin 'meiner' Barbara, Gerhard Hobl, schon einige Male mit uns auf diversen Skitourenwochen(enden) die wir für den Alpenverein Voitsberg geführt haben, sowie Konni Drexler, ein guter Freund von Gerhard.
So trafen wir uns am 10. April in Herbriggen bei 'der Rosi', sprich im Hotel Restaurant Bergfreund, mit Andy. Am nächsten Tag in der Früh ging es nach Argentiere in Frankreich, wo die Tour startet!
Es gibt ja eigentlich drei verschiedene Varianten der Haute Route. Die nördliche, wie wir sie gegangen sind und sie hier vorgestellt wird. Eine über die Cabane de Valsorey und Chanrion (Beschreibung auf bergweleten.com) führt, und eine Variante, die gänzlich ohne Transfer mit dem Bus auskommt. Diese verläuft über La Fouly im Val Ferret und südlich des Grand Combin vorbei. Diese dauert aber auch zwei Tage länger und ist alpinistisch sehr anspruchsvoll.
Variante zwei, ist im deutschsprachigen Raum am gängigsten, hat aber den Nachteil, dass man zwischen der Valsorey und der Chanrion Hütte, einen gut 40 Grad steilen Hang zu überwinden gibt. Vor allem bei unsicheren Lawinenverhältnissen, kann dieser Abschnitt zu einem Knackpunkt werden. Unsere Variante ist lt. Andy skifahrerisch die schönste. Da die Agentiere Hütte wegen eines CO Zwischenfalls geschlossen war, führte unsere erste Etappe zur Albert 1re Hütte und von dort über den Col du Tour zur originalen Route.
Für diesen Bericht habe ich versucht, für alle signifikanten Abschnitte der Route zumindest ein Bild zur Verfügung zu stellen, damit man sich einen guten Eindruck über Gelände und Routenverlauf verschaffen kann.
Tag 1: Grands Montetes Seilbahn (Mittelstation) - Col du Passon - Refuge Albert 1er (8,7km, 1100 Hm Anstieg, 550 Hm Abfahrt)
Los geht es bei der Haute Route in Agentiere, einem kleinen Ort oberhalb von Chamonix. Da die Grands Montetes Seilbahn vor ein paar Jahren abgebrannt ist, fährt man nun mit der Telesiege des Marmottons bis zur Bergstation selbiger. Die Auffahrt kostet 16 Euro pro Person (Stand 2022). Die Felle braucht man hier noch nicht anlegen, denn zuerst fährt man über die Piste noch ein Stück ab bis zur Mittelstation der Grands Montetes Bahn. Hier heißt es auffellen.
Weiter geht's über einen Skiweg in Richtung Agentiere Gletscher. Hier eröffnen sich beeindruckende Blicke in den Agentiere Kessel. An dessen Abschluss thront beispielswiese der Mont Dolent, den ich vor einigen Jahren mit Andy mit Ski bestiegen habe. Man überquert den Gletscher und erreicht die erste anspruchsvolle Stelle, die Moräne des Gletschers. Hier ist es recht steil und diese etwa 50 Höhenmeter verlangen entweder Steig- oder zumindest Harscheisen, um auf den darüberliegenden großen Hang zum Col du Passon zu kommen.
Weiter geht's über die große Flanke Richtung Aiguille du Passon, bevor man am oberen Teil nach links in Richtung Col du Passon, bzw. der Rinne, die auf selbigen führt, abbiegt. Die Rinne ist etwa 100 Meter lang und ca. 40 Grad steil. Hier kann es sich etwas stauen. Über den Pass kann man nämlich auch eine tolle Tagestour von Agentiere nach Le Tour unternehmen, was an diesem Tag auch viele gemacht haben.
Vom rund 3000 Meter hohen Col du Passon hat man einen wunderbaren Rundblick und sieht auch schon die Albert 1re Hütte, das Ziel des Tages. Die Abfahrt führt über den relativ flachen Glacier du Tour. Mit ein paar Höhenmeter Gegenanstieg ist man dann bei der Hütte. Die Etappe ist konditionell fordernd, da man üblicherweise auf der ersten Etappe noch nicht wirklich akklimatisiert ist.
Tag 2: Refuge Albert 1er - Col du Tour - Col des Ecandies - Champex Lac (14,2km, 630 Hm Anstieg, 1800 Hm Abfahrt)
Von der Hütte führt der Weg vorbei an der Aig. du Tour und Aig. Purscheller Richtung Col du Tour. Viele Gruppen gingen hier in den technisch anspruchsvollen Übergang zum Col Superior du Tour, vor allem, weil in diese Richtung eine breite Spur führte. Wir waren am Col du Tour alleine. Erneut ging es über eine kurze aber relativ steile Rinne auf den Sattel. Wir waren hier froh, den Eispickel zur Hand zu haben. Nun können wir auch einen Blick zum Pass Fenêtre de Saleinaz, über den man bei der Etappe von der Agentiere Hütte kommen würde, werfen. Das nächste Ziel war für uns der anspruchsvolle Col des Ecandies. Zuvor fuhren wir aber noch rund 500 Höhenmeter über den Glacier du Trient ab. Zuerst wieder flach, aber dann auf der orogr. rechten Seite steil durch spaltenreiches Gletschergelände.
Durch den Gletscherrückgang wird der Aufstieg zum Col des Ecandies zunehmend schwieriger. Bei wenig Schnee muss man über eine unangenehme Geröllrinne hoch. In dieser Rinne ist aber zum Glück ein Fixseil angebracht. Da es einige Tage vor unserer Tour viel geschneit hat, konnten wir überwiegend im Schnee hochstapfen, dennoch war das Fixseil gut zu gebrauchen.
Nun stand die lange Abfahrt durch das Val d'Arpette auf dem Programm. Hier sollte man nicht zu spät unterwegs sein, da aus den steilen Flanken des Tales, bei entsprechender Tageserwärmung gerne mal Lawinen abgehen. Zuletzt erreichten wir das Skigebiet von Champex Lac. Wir übernachteten hier im Gite Bon Abri.
Tag 3: Les Attelas - Col de la Chaux - Col de Leuvie - La Rosablanche (3336m) - Cab. de Prafleuri (13km, 1070 Hm Anstieg, 1130 Hm Abfahrt)
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Den dritten Tag begannen wir mit einer gemütlichen Busfahrt von Champex Lac ins Skigebiet von Verbier, genauer zu sein nach La Châble. Andy organisierte dort die Tickets für die Auffahrt zur Station Les Attelas. Schlappe 42 Euro für ein One-Way-Ticket - welcome to Switzerland :-).
Es folgt eine auf dem noch gefrorenen Schnee ziemlich ruppige Abfahrt zur Cabane du Mont Fort. Hier hieß es auffellen. Wir folgten eine Zeit lang der Skiabfahrt Richtung Col de la Chaux. Zu unserer Rechten, ragte hier sehr dominant der Bec des Rosses empor. Seines Zeichens Austragungsort des Xtreme Verbier Freeride-Contests. Für eine Abfahrt hier brauchts schon eine ordentliche Portion Können und Mut.
Auf etwa 2700 Metern Seehöhe verließen wir die Piste und stiegen das letzte Stück zum Col de la Chaux auf. Es folgt eine lange Abfahrt zum Lac du Petit Mont Fort. Hier gilt es, möglichst den Schwung mitzunehmen, um das zuletzt recht flache Tal raus fahren zu können. Bei gutem Wetter kann der folgende Aufstieg zum Col de Momin wirklich sehr scheißtreibend sein, wie wir am eigenen Leib erfuhren. Ist der Sattel jedoch erreicht, kann man auch schon den Höhepunkt des heutigen Tages sehen. Der erste Gipfel der Tour, die 3335 Meter hohe La Rosablanche.
Mit möglichst wenig Höhenverlust querten wir am Glacier Grand Désert und begannen den Gipfelanstieg zur Rosablanche. Dieser führt über den Glacier de Prafleuri. Zuletzt ging's etwas steiler zum Skidepot einige Meter unter dem Gipfel. Auch wenn es hier eine ausgetretene Spur gibt, empfiehlt es sich, Steigeisen anzulegen. Eine andere Gruppe versuchte es ohne - die wenig versierten GeherInnen selbiger hatten beim Abstieg ordentlich Probleme.
Glücklich erreichten wir gemeinsam den ersten Gipfel der Tour, Zeit für Umarmungen und ein ordentliches Gipfelfoto. Nach dem Abstieg zum Skidepot ging's an die Abfahrt zur Cabane de Prafleuri. Andy wusste genau auf welcher Exposition noch Powder zu finden war. Heikel kann noch eine steile Querung südöstlich der Hütte sein. Vor allem wenn es sehr warm ist, besteht hier die Gefahr von Nassschneelawinen. Ist diese Variant zu gefährlich, kann man auch über kupiertes Gelände, nordöstlich der Hütte abfahren. Dann muss man aber einen kleinen Gegenanstieg in Kauf nehmen.
Auf der Sonnenterasse genossen wir das wohlverdiente Nachmittags-Bier.
Tag 4: Cab. de Prafleuri - Col de Roux - Lac des Dix - Cab. des Dix (11km, 810 Hm Anstieg, 530 Hm Abfahrt)
Am vierten Tag unserer Tour hieß es früh aufstehen. Der Grund dafür - es stand eine sehr lange Querung oberhalb des Lac des Dix auf dem Programm, wo sich aus den darüber liegenden ostseitig ausgerichteten Steilhängen schon früh Lawinen lösen können.
Wir starteten mit dem ersten Tageslicht und stiegen auf hart gefrorenem Schnee auf den Col des Roux auf. Hier wanderten Felle und Harscheisen in den Rucksack. Auf den folgenden sieben Kilometern hieß es nun mit so wenig Höhenverlust wie möglich bis ans südliche Ende des Stausees zu fahren, schieben oder staffeln. Zuletzt fuhren wir bis auf den noch dick zugefrorenen See ab, was zwar etwas mehr Gegenanstieg bedeutete, aber die unangenehme Querung einer Schlucht am südöstlichen Ende des Sees sparte.
Es folgte ein Anstieg über einen etwas steileren Hang, bevor es flacher Richtung Glacier de Cheilon ging. Zuletzt umrundeten wir noch die Tête Noire und stiegen die letzten Meter zur wunderschön gelegenen Cabane des Dix auf.
Diese Etappe ist nicht sehr lang und so erreichten wir die Hütte um die Mittagszeit. Für den Nachmittag besteht von hier aus die Möglichkeit, einen weiteren 3000er, die La Luette, zu besteigen.
Tag 4: Nachmittagsgipfel Cab. des Dix - La Luette (3547m) - Cab. des Dix (5,6km, 640 Hm Anstieg / Abfahrt)
Westlich der Cabane des Dix liegt der Gipfel der 3548 Meter hohen La Luette. Von der Hütte sind dies nur etwas über 600 Höhenmeter. Diese Tour kann man auch gut noch im Anschluss an die zuvor zurückgelegte Tagesetappe unternehmen. Die Route führt über kupiertes relativ flaches Gelände, zu dem etwas steileren Hang in den Sattel südlich des Gipfels. Von dort entweder mit Steigeisen oder bei gut griffigem Schnee direkt am Grat mit Skiern zum Gipfel.
Bei guten Verhältnissen kann man, so wie Andy und ich, dann direkt über die Gipfelflanke abfahren, ansonsten zurück in den Sattel und von dort zum wohlverdienten Bier auf der Hütte.
Tag 5: Cab. des Dix - Col du Brenay - Pigne d'Arolla (3787m) - Cab. des Vignettes (7,9km, 940 Hm Anstieg, 640 Hm Abfahrt)
Die nächste Etappe begann wieder mit einer sehr frühen und ruppigen Abfahrt von der Hütte auf den Glacier de Cheilon wo wir die Steigfelle anlegten. Zunächst ging es flach über den Gletscher. Es folgte der Aufstieg über den Glacier de Tsenâ Réfien. Die Route hält sich am orogr. rechten Rand des Gletschers und führt über sehr spaltiges Gelände. Andy erzählt uns, dass es hier in dieser Saison schon eine Menge Spaltenstürze gegeben hat. Wir hatten das Glück des vielen Neuschnees aus der Vorwoche, dennoch waren wir während des Aufstiegs angeseilt.
Auf einer Höhe von etwa 3300 Metern wurde es flacher und wir erblickten bald die Steilstufe die als nächstes zu bewältigen war. Diese ist nur selten sicher mit Skiern zu begehen, lt. Andy ist es hier meist abgeblasen und es war sicherer mit Steigeisen aufzusteigen.
Nach der Steilstufe erreichten wir den Col du Brenay und stiegen das letzte Stück zum höchsten Gipfel der Haute Route, der Pigne d'Arolla 3787m, auf. Bei bestem Wetter und toller Aussicht freuten wir uns über diesen schönen Gipfel. Das Matterhorn war schon beträchtlich nähergekommen.
Die Abfahrt zur Cabane des Vignettes führt zunächst über weite Gletscherflächen zwischen Spaltenzonen hindurch. Zuletzt heißt es den Durchschlupf auf einem Felsgrat zu finden, um die letzten Meter zur Hütte zu gelangen. Hier ereignete sich 2018 das schlimme Unglück. Wir konnten uns sehr gut vorstellen, dass es wahnsinnig schwierig sein muss, bei schlechter Sicht und Sturm hier den Weg zu finden.
Nach dem Durchschlupf sind noch ein paar steile Abfahrtsmeter zu bewältigen, bevor es flach zu Hütte geht. Selbige liegt wie ein Adlerhorst an einer Felswand. Eine beeindruckende Lage.
Tag 6: Cab. des Vignettes - Col de l'Eveque - Col du Mont Brulé - Col de Valpelline - Zermatt (32km, 1300 Hm Anstieg, 2800 Hm Abfahrt)
Wie schon gewohnt, begann auch der letzte Tag sehr früh mit einer Abfahrt auf hart gefrorenem Schnee, diesmal hinunter auf den Col de Charmotane. Jetzt folgte der erste von drei Anstiegen an diesem Tag, der lange relativ flache Weg auf den Col de l'Evêque.
Den nächsten Abschnitt bildete die Abfahrt über den teilweise spaltenreichen Glacier de l'Evêque hinunter bis auf den Haute Glacier d'Arolla. Erneut legten wir die Steigfelle an. Weiter ging's Richtung Westen zum Col du Mont Brûlé. Zuerst vermutete ich, dass es den Gletscher weiter hoch geht, zum Col de Tsa de Tsan, aber dieser weist auf der Ostseite eine hohe Felswand auf und ist mit Skiern nicht zu überqueren. Ein letztes Mal legten wir die Steigeisen an, um die Steilrinne zum Col du Mont Brûlé hochzustapfen.
Von hier konnten wir einen Blick auf den letzten Anstieg des Tages und auch irgendwie den Höhepunkt der Tour werfen, den Col de Valpelline. Nochmal eine Abfahrt, herum um den Westpfeiler des Point de la Grande Arête und auf den flachen Teil des Haut Glacier de Tsa de Tsan. Der finale Anstieg zog sich noch, aber als auf den letzten Metern das Matterhorn vor uns in seiner vollen Gewaltigkeit auftauchte, waren alle Mühen vergessen. Es war ein Gefühl wie das Erreichen eines großen Gipfels.
Nachdem wir diese wunderbare Aussicht und unser Gipfelgefühl ausgiebig genossen hatten, machten wir uns an die Abfahrt. Über den Stockjigletscher und den Tiefmattengletscher ging's hinunter auf die kläglichen Reste des Zmuttgletschers. Eine gefühlte Ewigkeit folgten wir dem orogr. rechten Rand des Gletschers in stetem Auf und ab - im Schnee, sowie über Geröllfelder. Ein Stück hieß es dann auch noch die Skier zu tragen, bevor wir endlich die Stafelalp und somit das Skigebiet von Zermatt erreichten. Zuletzt war es nur noch ein weises Schneeband, das nach Zermatt hinunterführte. Ausreichend für uns, um praktisch mitten im Ort unsere Skier abzuschnallen und das Ende der Haute Route zu erreichen.
Fazit
Die Haute Route zu begehen war ein wirklich tolles Erlebnis. Vor allem bei solch schönem Wetter und guten Schneeverhältnissen. Auch mit vertrauten Personen unterwegs zu sein, machte es zu einem besonderen Erlebnis. Es waren zwar eine Menge Leute unterwegs, was man primär aber nur auf den Hütten bzw. einigen Engstellen merkte, ansonsten verteilte es sich meist gut!
Informationen und Hinweise
Hotel Restaurant Bergfreund - Herbriggen
Genialer Stützpunkt im Mattertal. Das Preis-Leistungsverhältnis ist hier wohl nicht zu überbieten. Shuttleservice mit dem hauseigenen Bus, Hütten-Reservierungen etc. werden von Junior Chefin Daniela gerne organisiert.
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www.hotel-bergfreund.ch |
Refuge Albert 1er
Die Hütte wurde vor Kurzem neu renoviert. Leider sind die Toilettenanlagen nicht wintertauglich, nur ein Plumpsklo für alle Gäste auf der Hütte. Olfaktorisch nicht ganz ohne. Ansonsten schön und nettes Team.
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www.refugealbert1er.ffcam.fr |
Gite Bon Abri
Das Gite d'Etappe nahe des Col de Champex ist auch Stützpunkt für die Grand Tour du Mont Blanc, aber auch im Frühjahr geöffnet. Es wird von einem jungen Pärchen sehr umsichtig geführt. Hier gibt's Gelegenheit für eine Dusche! Wir wurden am Abend mit Käse-Fondue verwöhnt.
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www.gite-bon-abri.com |
Cabane de Prafleuri
Nette klassische Berghütte. Das Equipment muss im Skiraum in abschließbaren Fächern gelassen werden, sonst wirds in den Lagern zu eng. Super Sonnenterrasse.
Infobox Kontakt | |
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cabane-de-prafleuri (auf SAC Seite) |
Cabane des Dix
Die Cabane des Dix hat eine beeindruckend schöne Lage über dem Glacier de Cheilon.
Infobox Kontakt | |
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www.cabanedesdix.com |
Cabane des Vignettes
Die Hütte thront wie ein Adlerhorst an den Flanken des Pointe des Vignettes. Hier kann es schon mal voll werden, weil sich hier die nördliche und südliche Variante der Haute Route treffen.
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cabane-des-vignettes (auf SAC Seite) |
Download - Karten, Topos, Tracks ... | |
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Karte Haute Route - All in One (7mb!)
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